Öffentlicher Dienst der Länder: Gewerkschaften starten mit klaren Forderungen in die Tarifrunde

Zuletzt geändert am 27.11.2025

Zum Auftakt der neuen TV L Runde setzen die Gewerkschaften ein deutliches Zeichen. ver.di fordert sieben Prozent mehr Einkommen, mindestens jedoch 300 Euro monatlich. Ziel ist es, die unteren Entgeltgruppen stärker zu entlasten. Die Bundestarifkommission hat das Paket am 17. November in Berlin beschlossen.

Kernpunkte für die Tarifrunde 2026 TV-L

Neben der prozentualen Anhebung verlangt ver.di eine feste Mindeststeigerung. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro zusätzlich erhalten und nach ihrer Ausbildung ohne Befristung übernommen werden. Auch die Zeitzuschläge sollen nach Vorstellung der Gewerkschaft um 20 Prozent steigen. Die Runde startet am 3. Dezember 2025, die angestrebte Laufzeit liegt bei zwölf Monaten.

Warum ver.di Druck macht

ver.di Chef Frank Werneke betont, dass die Beschäftigten spürbare Anerkennung erwarten. Die Länder stehen in Verwaltung, Schulen, Gesundheitswesen und Infrastruktur unter hohem Druck, zugleich wächst der Fachkräftemangel. Nach der aktuellen Steuerschätzung haben die Länder mehr finanziellen Spielraum, der sich aus Sicht der Gewerkschaft auch in der Bezahlung zeigen muss.

Wettbewerb um Fachkräfte und gleiche Bedingungen in Ost und West

Die Gewerkschaften warnen, dass der öffentliche Dienst weiter an Attraktivität verliert, wenn Gehälter hinter der Inflation zurückbleiben. Zudem müsse eine Abkopplung vom Tarifabschluss bei Bund und Kommunen verhindert werden. Unterschiedliche Arbeitszeiten und Kündigungsschutzregelungen zwischen Ost und West, vor allem an Uni Kliniken, hält ver.di für längst nicht mehr zeitgemäß.

Auch die GEW sieht Nachholbedarf. Verbesserungen für Beschäftigte im Sozial und Erziehungsdienst müssten endlich auf Länderebene aufgegriffen werden. Zudem drängt die GEW auf eine tarifliche Regelung für die rund 300.000 studentischen Beschäftigten - die Studierenden im TV Stud.

Tarifrunde 2025-2026

Wen die Tarifrunde betrifft

Gemeinsam mit GdP, GEW, IG BAU und dem Beamtenbund verhandelt ver.di für rund 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte der Länder, ausgenommen Hessen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft, dass rund 1,3 Millionen Beamtinnen, Beamte und Versorgungsempfänger das spätere Ergebnis zeitgleich und wirkungsgleich erhalten.

Die wichtigsten Termine zu

  • 17. November 2025: Forderungen vorgestellt

  • 3. Dezember 2025: Erste Verhandlungsrunde

  • 15.–16. Januar 2026: Zweite Runde

  • 11.–13. Februar 2026: Dritte Runde